#26 – Das „augenöffnende“ Jahrzehnt

Die Zwanziger unseres Jahrhunderts haben sich bisher noch keinen Titel verdient, aber „golden“ wird es nicht sein, das ist sicher. „Traurig“ vielleicht, „krisenreich“ oder „augenöffnend“ – schließlich war die Pandemie all das und seit 2020 mussten wir einiges in Frage stellen.

Jetzt, 2022, kommen die schrecklichen Bilder aus Mariupol oder Kiew dazu, die das tragische Motto des jungen Jahrzehnts weiter prägen. Auch hier macht uns die verstörende Situation so einiges klar:

Die vielen komplexen Lieferketten, die Waren- und Geldströme, auf die wir angewiesen sind und auf die wir uns verlassen haben, waren fragil, marode, kaputt und sind jetzt bedroht. Mit einem Schlag wird alles knapp: Diesel und AdBlue, Halbleiter und Chips, Weizen und Sonnenblumenöl. Und Geld natürlich, deshalb wird gespart und Klamotten- oder Elektronik-Einkäufe verschoben. Was bleibt auch anderes übrig, wenn der Liter Diesel über 2€ kostet und der Strompreis um fast 50% steigt?

Gleichzeitig liegen die Corona-Neuinfektionen bei über 250.000 pro Tag, die Inzidenzen über 1.500. Viele haben immer noch Angst und sind durch eigene Infektionen trotz 3-fach Impfung und Quarantäne stark belastet. Keine guten Aussichten, denn unsere „traurigen“ Zwanziger werden auf jeden Fall Ursache für fundamentale Veränderungen sein. Aber die Hoffnung bleibt, dass dieses „augenöffnende“ Jahrzehnt auch in eine nachhaltige, klimaneutrale, dezentrale, regenerative Zukunft führen kann.

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