#18 – Die kleinen Dinge zäheln

#18 zur
Lage im Land

Leben ist das, was passiert, während wir damit beschäftigt sind, andere Pläne zu machen…

…da geben wir John Lennon schon recht. Aktuell passiert allerdings herzlich wenig: Leben geht nicht wegen Corona. Und Planen geht auch nicht. Wegen Corona.Aber statt von Frust, Stress und Langeweile zu sprechen, gibt es Einige, die der Situation auch etwas abgewinnen.

Sie haben sich trotz (oder gerade wegen) der Pandemie einen Traum erfüllt: Die Gitarre, die sie sich schon immer gewünscht haben, den lang ersehnten Hund, einen neuen Herd, die bequemen Gartenmöbel, einen High-Tech-Amateur-Funk-Empfänger für Gespräche mit der restlichen Welt.

Sie genießen, wie entschleunigt die Welt auf einmal ist. Wie bewusst man wieder mit Familie und Freunden Zeit verbringt. Sie spüren, was wirklich wichtig ist und das Weniger auch mal mehr sein kann.

Stimmt, so viel Ruhe und Zeit muss man aushalten können. Aber es gibt vermutlich keine bessere Zeit, um es zu lernen, als jetzt. Und ja, unser Leben ist eingeschränkt, die Lage ist ernst – aber einige Dinge gehen eben trotzdem. Und, dass Menschen aus dem persönlichen Umfeld geimpft werden, verbreitet immerhin ein bisschen Hoffnung. Nutzen Sie den Leerlauf, planen Sie nichts, sondern genießen Sie, was heute geht und vor allem die kleinen schönen Dinge. Wenn wir das aus dem Lockdown mitnehmen können, hätte Corona doch auch etwas Gutes für uns alle gebracht.

Hat Corona auch Vorteile?

Aktuell passt auch das Wetter zur Stimmung:  Schiet-Wetter sagt man in Hamburg dazu. Schnee, Regen, mal kurz ein wenig Sonne. Und das alles abwechselnd innerhalb weniger Stunden. Es ist wie das Leben gerade, meistens ungemütlich, nur wenig Gutes dazwischen.

Die Lage bleibt ernst, die Infektionszahlen steigen wieder, alles bleibt geschlossen. Wir verstehen das, denn viele haben Angst. Die gefühlte Belastung ist hoch wie nie in dieser Krise, der Lockdown nervt, die Nerven der Eltern liegen blank und die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen dieser Krise steigen.

Ein wenig Hoffnung schöpft sich aus den Impfungen. Es geht schneller voran und fast jeder kennt wenigstens Einen persönlich, der schon geimpft wurde.

Wenn einmal kurz schönes Wetter ist, kann man die Erleichterung förmlich greifen. Alle sind draußen, lassen sich von der Sonne die Nase kitzeln und atmen das Gefühl von Freiheit. Es gibt es noch, das Leben. Trotz Corona.Einige, immerhin 35%, haben es geschafft, aus Corona auch Positives mitzunehmen:

Die Entschleunigung, die Ruhe, die freie Zeit zu genießen. Langsamer, aber bewusster zu Leben. Die Nähe der Familie und Freunde intensiv zu erleben und zu spüren, dass Weniger manchmal mehr ist. Und – 13% haben sich einen lang-gehegten Traum erfüllt. Gerade jetzt. Trotzdem, haben sie sich gesagt. Wir wissen ja nicht, was noch alles kommt.

Was kommt, ist der Mai. Und der macht bekanntlich alles neu. Hoffen wir drauf. Und auf  mehr Sonne.

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