Der Frühling ist da! Wir hatten die ersten trockenen Sonnentage, sehen die Narzissen blühen und können den Wintermantel auch mal zu Hause lassen. Die Stimmung ist deutlich entspannter – vor allem, weil Strom, Benzin und Heizungskosten bisher bezahlbar blieben und erstmal keine neuen Krisen den Horizont verdunkeln.
Aufstehen, Arbeit, Familie, Freizeit, Karneval – ach, und Krise natürlich. Die Probleme sind noch da, aber so richtig zu spüren bekommen wir das derzeit nicht. Neue Abgründe haben sich auch nicht aufgetan – das zählt als Gewinn. Die Wahl in Berlin hat bis auf 500 vergessene Wahlbriefe gut geklappt: Noch ein Punkt für die Haben-Seite!
Weihnachten, Jahreswechsel, Januar – selten haben wir uns von der Normalität dieser routinierten Abfolge so begeistern lassen. Familienfeier, Feuerwerk und Wetter-Wirrwarr sind eigentlich nichts Besonderes, aber ‚so wie immer‘ fühlt sich aktuell einfach an, wie eine grüne Welle bei Zeitdruck und viel zu viel Verkehr: überraschend erleichternd und entspannt.
Schlittschuhlaufen im Park, Schneefall über den Dächern der Stadt, glitzernde Lichter in jedem Fenster, leuchtende Kinderaugen, perfekte Geschenke, Plätzchenduft, Weihnachtslieder und Schneeballschlachten. Kitschig? Ja, mag sein. Too much? Nein, in diesem Jahr kann kein filmwürdiges Weihnachtsklischee genug sein!
…dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.“ So fängt die Weihnachtsgeschichte an und seit unserer Kindheit verbinden wir die Worte mit Kerzenschein, Tannenbäumen, Weihrauch, Freude und einer klaren Botschaft: Hoffnung. Die geht dem Fest schon jetzt voraus, denn viele wünschen sich nichts mehr, als ein schönes Weihnachten mit Familie und Freunden.
‚There may be more beautiful times, but this one is ours.’
Unser Leben ist in den letzten Jahren durch eine Aneinanderreihung von Katastrophen und Krisen getrieben, geschubst und gestoßen worden. Nach Corona und den Fluten im Ahrtal, war nur vor dem Ukraine-Krieg, um dann in eine Energiekrise überzugehen.
Wir sind umgeben von den Ruinen unseres alten Lebens. Taumeln von einer Krise zur nächsten, ohne Zeit zu haben, uns und unsere Welt neu auszurichten. Dabei hätten wir die Katastrophe schon kommen sehen können, unsere Probleme sind nicht über Nacht entstanden oder einfach passiert.