#38- Schulterzucken, weitermachen

Irgendwo zwischen großartig und furchtbar, zwischen Sonnenstunden und Regentagen dümpelt das Leben dahin – Stimmung mittelmäßig; abwechselnd besser und schlechter, genau wie das Wetter: ‚ Bestimmt gut für die Natur‘, denkt man und kämpft genervt mit dem Regenschirm. Zwanzig Minuten später suchen wir nach der Sonnenbrille und wechseln von der schattigen Straßenseite ins Licht.

Die Kosten, für Energie, Benzin und Strom sind immer noch sehr hoch. Das gilt auch für Lebensmittel, selbst die Kugel Eis gibt es kaum noch unter 2 Euro. Eine Preissteigerung von satten 35% im Durchschnitt. Aber – die meisten können es irgendwie auffangen. Alles ein großes Schulterzucken und Weitermachen, aber auch ein Wendepunkt: Die exklusive Preisorientierung der Krisenjahre weicht sich auf. Denn, dass es in Zukunft um Qualität und Nachhaltigkeit geht, ist den meisten durchaus klar. Selbst beim Smartphone-Kauf spielt jetzt der Umweltschutz eine Rolle, statt nur über Leistung und Design zu entscheiden:

Wir wollen intensiver Plastik und Plastikmüll vermeiden, Smartphones reparieren können und nicht gleich wegwerfen müssen. Keine Revolution des Kaufverhaltens, aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Außerdem buchen wir den Sommerurlaub, füllen Lücken in unserem Kleiderschrank und gewöhnen uns an einen Alltag ohne immer neue Katastrophen. Wer kann, macht Musik – und es sind nicht mal wenige, die sich ganz analog, allein oder in Gruppen ihren Noten und Instrumenten widmen. Alles ist mal besser, mal schlechter, insgesamt durchwachsen und (vielleicht sogar) ganz normal. Wir genießen jedes bisschen Sonne, freuen uns über frische Blumen, kümmern uns um uns und alles, was sonst noch Aufmerksamkeit braucht, wir machen Pläne und bemühen uns, besser zu werden. Für den Moment ist das meiste so lala oder ganz ok und mit allem anderen…werden wir dann schon auch noch fertig