#39 – Mathe, Muster & Gefühl

An ChatGPT und der übergeordneten Thematisierung künstlicher Intelligenzen kommt man aktuell nicht vorbei. Dabei geht es seltener um die Faszination ‚was ES alles kann‘ – und häufiger um die Frage der Grenzüberschreitung, Ethik und den Rattenschwanz aus Gefahren. Ein Viertel (24%) findet die möglichen Auswirkungen auch wirklich beängstigend und sieht in dem uferlosen Potential eine Trivialisierung vieler Professionen und damit die Bedrohung ganzer Existenzen. Heikles Thema, aber auch aufregende Zeit, in denen wir uns trotzdem nicht von Einsern, Nullern, Mathe und Mustern steuern lassen, sondern vor allem von Gefühlen. Die jetzt wieder steigenden Sorgen und Zweifel würde uns eine KI auch nie abnehmen können, also müssen wir uns weiterhin selbst verstehen:

Belastend sind vor allem die hohen Preise, man schränkt sich ein und weicht auf Billigprodukte aus. Dazu kommt das ständige abwägen: Lieber heute etwas teuer anschaffen oder verschieben und noch höhere Kosten riskieren? Die Modebranche trifft es besonders hart:

Auch wenn man Lust hätte, auf eine neue Sommergarderobe kann am ehesten verzichtet werden – man hat ja schon so viel. Was wir uns unter keinen Umständen nehmen lassen, ist der Urlaub. Die Reisen sind gebucht, geplant und in jedem Kalender mehrfach dick umrandet. Trotz frugalem Lebensstil und teuren Flügen gilt hier eine ‚jetzt oder nie‘- Einstellung, die uns weit in den Süden, nach Asien oder Übersee führt.

Wir erkennen da ein Muster: Immer wieder einschränken, abwägen, verzichten – aber dann entscheiden wir uns doch dafür,  Feste groß zu feiern, uns den Traumurlaub zu gönnen und das lang ersehnte Stück einfach zu kaufen. Machen, solange man kann oder Krisenmodus im Stand-By. Trotzdem müssen wir an Lösungen für die größeren Probleme arbeiten – ja, mit Einsern, Nullern, Mathe und Mustern – aber vor allem mit Verstand und Gefühl.